Melbar, wie man mich ruft.
Ich trage diesen Namen als Vierter in der Reihe der Generationen unserer Familie.
Wie es nun zum Tröpfelhandel kam, ist wohl eine etwas längere Geschichte.
Eigentlich war ich immer schon ein Mensch, den es nie lange an einem Orte hielt.
Schon in frühen Jahren meines Lebens kam zu den heftigsten Auseinandersetzungen zwischen der Obrigkeit der Familie und mir.
Ich wollte hinaus, und .... ich blieb drin. Nun, schließlich ist man den älteren Generationen gegenüber einen gewissen Respekt schuldig.
Doch eines Tages, als ich wieder HINAUS wollte, drückte mir der Familienvorstand, ( nein, nein, nicht die Mutter, der Herr Vater war es in diesem Haus), ein Bündel in die Hand und einige Taler, nahm mich in die Arme und lies mich wortlos gehen.
Zuerst ging ich nicht, denn ich stand eine Weile ebenso sprachlos mit einem verdattertem Gesicht mitten im Raum. Doch dann, dann ging ich, HINAUS, in die Welt, zu sehen, was sie so zu bieten hat.
Nach vielen Orten und hungrigen Nächten brachte mich das Schicksal in Form eines Magus, der einen Kuriositäten - Laden betrieb, Galata hieß und eine wirklich bezaubernde Tochter hatte, mit einigen neuen Weggefährten zusammen, mit denen ich heute noch durch die Welt ziehe.

Da war zum einen ein junger Magus Magister namens Tarot. Niemand weis es wirklich, aber manchmal hat es den Anschein, als wäre er von überaus adligem Blut.
Nichts ist ihm lieber als ein Zuber heißen Wassers, ein Stück Seife und Seidene Gewandung, sicher, man kann sich dran gewöhnen. An den Zuber heißen Wassers!

Und Octo Decadus, ein kleinwüchsiger, der fast genau so Breit wie Hoch war und dessen Vorliebe im errichten von mit schwacher Neigung in den Berg getriebene Stollen ( in seinen Worten) besteht.
Da es uns auf unseren Wegen an solchen Bergen sehr mangelte, hat er seinen Ersatz in großen Krügen Met, Wein und Bier gesucht und eine deftigen Hauerei war so etwas das Beste, was einen Tag krönen konnte.
Denn was ihm an Körperhöhe fehlte, hat er durch Mut und Herz mehr als wett gemacht. Leider ereilte ihn viel zu früh der ewige Schlaf, was uns alle überaus bedrückte.
Wie sollte es anders sein, in einem Zweikampf mit den Mächten der Finsternis.

Und da war da noch Gradobar, ein Abenteurer, mit einer etwas eigenartigen Geschichte seiner Herkunft.
Wohl ein guter Kerl, doch mit dem trauen war das so eine Sache, es gab da so die eine oder andere Begebenheit..... Er ging dem guten Octo Decadus bereits voran.

Und im Laufe der Monde gesellte sich ein Herr Bollwerck ( mit CK!) zu uns. Freier Krieger seines Zeichens.
Wogegen es nichts zu sagen gibt, auch wenn er von seinen Taten mit der Feder mehr Ehre erworben als mit dem Schwert.
Doch auch hier ist ihm schon Auszeichnung zugekommen, die er sich hart erworben hat. Seine poetische Ader kann er niemals ganz verbergen. Schrieb er doch Theaterstücke und Oden, die weit über die Grenzen hinaus bekannt geworden.
Und zu guter Letzt fand ein langohriger Waldfreund mit eigenartigen Ansichten von der Welt und einem sehr vergeistigtem Verstand zu uns.

Nun sind wir derer vier, die durch die Welt ziehen um unser Glück zu mehren. Recht schnell erkannte ich, das eine hohlwangige Geldkatze am Gürtel in enger Eintracht mit wachen Nächten einher geht.
Das knurren der Eingeweide läßt einen manchmal nicht zur Ruhe kommen. Man kann sich halt nicht immer auf die Menschheit verlassen, hier oder dort ein Stück Silber mit einer Tagearbeit zu verdienen.
Was sich aber zu einer recht brauchbaren Geldquelle entwickelte, waren die Möglichkeiten andern Orts Dinge zu erwerben, die es dort im Überfluß und günstig gab, woanders aber nicht.
So ließen sich diese wieder mit einem annehmbaren Ertrag verkaufen. Schnell war eine große Kiste bei einem Tischler bestellt, die all die Dinge erst einmal beherbergen sollte. Ganz zum Leidwesen der Kameraden, die jene immer wieder mal mit tragen mußten. Denn die kleinste war sie nicht.
Auf einer Insel nun, auf der eine Gemeinde von Jägern lebte, begab es sich, das diese durch Monstrositäten und böse Mächte bedroht wurden.
Durch einen Umstand, den keiner von uns so recht nachvollziehen konnte, waren wir plötzlich Mitten drin in diesem Geschehen. Und blieben es auch. Denn versprach das Lösen des Problems uns doch ein angenehmes Füllen unserer Geldbeutel.
Jetzt wollen wir nicht in die Beschreibung des Abenteuers, das uns hier erwartet abgleiten. Das Ergebnis ist, was hier den Ausschlag gab.
Am Ende der Geschichte standen wir da, mit Unmengen vom feinsten Tuch, kräftigen und guten Bögen, einigen wirklich hervorragend gearbeiteten Schilden und so mancher feiner Klinge.
Leider alles in einer Form und Größe, die für unser einen nicht zu gebrauchen war. Die Gefährten standen auf dem Standpunkt, las es, wo es ist, was nützt es uns.
Nun, werter Leser, was es Euch nutzt, seht ihr hier auf diesen Seiten. Denn nach einigen Anstrengungen war eine kleine Ochsenkarawane von zwei Gespannen organisiert, die fast die Entlohnung auffraß, im wahrsten Sinne des Wortes.
Die herrlichen Dinge in sich aufnahm und zum nächsten Hafen brachte. Und eh ich mich versah, war der Tröpfelhandel in Gange.
So könnt Ihr einmal sehen, werte Leser, wie es einem ergehen kan.
Jetzt reisen wir weiter quer durch die Welt um zu Eurem Vorteil hier und dort das ungewöhnliche, das Preiswerte und das Nützliche zu erstehen.
Lohnt es uns und bedenkt der Mühen, die hinter jedem einzelnen Stücke stehen.